Brauchen wir Schweizer eine Waffe zuhause?

Wieder in aller Munde – aufgrund des jüngsten Vorfalls im Wallis – ist das Thema mit der Dienstwaffe der Schweizer Armee. Ist es wirklich nötig, dass jeder Armeeangehörige seine Dienstwaffe mit nach Hause nimmt? Zumal die Schweiz als einziges Land weltweit diese sonderbare Regelung betreibt.

mE gäbe es deutlich weniger Amokschützen, Familieenmörder und sonstige Durchdreher, hätte nicht jeder eine Militärwaffe zu Hause. Sicher, die Beschaffung einer Waffe ist heute kein Problem mehr und auch mit einem Messer kann man jemanden verletzen. Die Hemmschwelle wäre aber um ein vielfaches grösser müsste zuerst eine Waffe besorgt werden. mE ist es sicher kein Problem die Waffe in der Kaserne zu lagern. Möglicherweise kommt das den Bund aber zu teuer weil er ja zusätzliches Bewachungspersonal anstellen muss. Und dann haben wir auch wieder ein Problem, nämlich höhere Steuern.
Darum gibt es mE nur eine Lösung, die Armee muss abgeschafft und durch einen kleinen Berufsmilitärbestand ersetzt werden. Zumal sich auch der Einsatz der Armee in den letzten Jahren stark verändert hat. War es früher vermehrt ein Krieg von Armee gegen Armee, ist die heutige Bedrohung eher asymetrisch. Diese neue Form erfordert gut ausgebildete Personen im Kampf wie auch in der Psychologie und nicht solche Amateure wie es bei einer Milizarmee der Fall ist.

4 Gedanken zu „Brauchen wir Schweizer eine Waffe zuhause?

  1. Deine Idee mit der Abschaffung der Armee habe ich schon zu meiner RS-Zeit vor 15 Jahren. Aber wie Du siehst wollte da schon niemand auf mich hören. Aber ich find’s toll, dass Du den Gedanken wiedereinmal aufwirfst. ;o)

  2. Leider kenne ich die genaue Regelung nicht, warum man überhaupt die Schusswaffe nach hause bekommt. Meiner Meinung ist die Armeezeit doch eine wichtige Erfahrung im Leben. Eine Abschaffung derer kommt also nicht in Frage.

    Das mit der Hemmschwelle versteh ich nicht. Wo ist der Unterschied ob du jetzt abdrückst (was du ja auch bewusst machen musst) oder jemanden erstichst? Zum „Erfolg“ musst du für beides genau Zielen. Beides ist blutig.

    PS:
    Nach Wikipedia werden nur 12% aller Tötungen (inklusive Suizid) mit Armeewaffen verübt.

  3. Hallo Mentor.
    Mit der Hemmschwelle meinte ich, dass es eine zusätzliche Überwindung braucht, muss zuerst eine Waffe besorgt werden. Ist hingegen das Gewehr im Kleiderschrank und griffbereit, fällt diese Überwindung weg.

    Das mit den 12% mag ja wohl stimmen. Betrachtet man diese traurige Bilanz aber ausschliesslich auf die Schweiz, verliert fast tägliche jemand sein Leben durch eine Armeewaffe.

    So oder so. Jede(r) Tote ist eine(r) zuviel. Und ich glaube nach wie vor, dass mit der Abgabe der Armeewaffe im Zeughaus, viele Familiendramen, Selbstmorde oder Amokläufe verhindert werden können.

  4. Genau! Solange die Waffe inkl. Munition griffbereit zu Hause im Kleiderschrank steht ist die Versuchung mal schnell abzudrücken (in Notsituation oder einfach so aus Plausch) viel grösser, als wie wenn man zuerst in ein Waffegegeschäft muss und dort dann den Waffenschein braucht etc….

    Allgemein ist die Armee sowieso auf dem absteigenden Ast und besteht meiner Meinung nach nur noch aus Ewiggestrigen und traditionsbewussten Bünzlis, für die die Armee das zweite zuhause ist. Alleine schon der Spruch „Die Armee macht einen richtigen Mann aus Dir und geschadet hat es nicht“ sagt ja schon alles 🙂

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