Ostertouren von der Saoseo-Hütte

Ich weiss, es ist schon Donnerstag und der Bericht vom Weekend verzögert sich mal wieder. Was aber sicher entschuldbar ist, da die Gründe durchaus lohnenswert waren. Das Konzert von Sophie Zelmani am Dienstag und am Mittwoch im Kino das glorifizierte Gemetzel der tapferen „300“.
Nun ist endlich Zeit da für die Retrospektive vom Osterwochenende. Zur Galerie gehts hier.

Freitag
Fast pünktlich zwischen 6:00 Uhr und 6:30 Uhr :-), wurde ich am Bahnhof Sargans von meinen Freunden vom Telemark-Toggenburg abgeholt.
Im Heidiland göhnten wir uns ein Frühstück ehe es via Julier weiter durchs Oberengadin ins Val Poschiavo nach Sfazù ging. Die Autos auf dem Parkplatz parkiert und die Skis auf den Rucksack geschnallt, marschierten wir den Wanderweg hoch zur Saoseo-Hütte.
Eigentlich hatten wir noch vor eine kleine Tour zu machen. Die hohe Temperatur hat uns aber erstens gezwungen in der Hütte zu bleiben und zweitens dafür gesorgt, dass wir ganz schön durstig waren.

Samstag
Schon allein der Anblick unseres Tageszieles trieb die Schweissperlen auf meine Stirn. Und irgendwie konnten wir uns nicht ganz vorstellen, wie wir da hoch kommen sollten. Ein Blick auf die Karte brachte Klarheit und die Erkenntnis eines bevorstehenden langen Aufstieges.
So schlarpten wir um 6:30 Uhr los, den langen Weg hinein ins Tal und um den ganzen Berg herum. Oben auf einem Sattel entschieden wir uns – auch den Verhältnissen wegen – gegen den Gipfelzustieg. Deswegen war aber die Abfahrt nicht von minderer Qualität. Nach dem relativ steilen Einstieg eröffnete sich uns ein weit auslaufendes Sulzfeld mit tragendem Harsch als Untergrund. Es war traumhaft mit weiten Schwüngen darüber zu gleiten.

Tal schlarpen

Traversierung

Gletscher

Sulzhang

Ganze Tour (grüne Linie)

Weiter unten wurden die Verhältnisse immer prekärer und die verdeckten Steine machten uns teilweise arg zu schaffen. Mit der nötigen Vorsicht gings aber ganz gut und nach einem Abstieg durch ein aperes Couloir schlarpten wir die letzten Schneefelder suchend zurück zur Hütte.
Auf der Terrasse die Sonnenstrahlen einsaugend, sorgte die hohe Temperatur erneut für einen gehörigen Durst.

Sonntag
Weil Ostersonntag war, durften wir „ausschlafen“. Unsere Tour starteten wir deshalb und auch aufgrund der geringen Höhenmeter die zu bewältigen waren, erst um 7:00 Uhr. So war es auch in der Hütte gemütlicher, weil die anderen Gäste alle schon unterwegs waren.
Den Aufstieg bewältigten wir in einem schattigen Nordhang in dem stellenweise herrlicher Powder lag. Leider waren aber die Steine nur unzureichend gedeckt, so dass an eine Abfahrt in diesem Hang nicht zu denken war.
Was solls. Jetzt gabs erst mal den verdienten Lunch oben auf einem kleinen Vorgipfel. Andere sagen Sattel dazu, aber das ist ein anderes Thema.
Die Abfahrt führte uns über einen traumhaft steilen Firnhang hinunter auf eine Ebene, weiter durch ein Couloir mit kleinen Büschen und Tannen. Jetzt noch den Bach überqueren und den Wanderweg hoch wieder zurück zur Hütte.

Mit dem Wetter hatten wir es wirklich bestens getroffen. Was aber auch dazu führte, dass unser Durst schon wieder von der Temperatur beeinträchtigt wurde.

Montag
Ein paar von uns durften erneut ausschlafen. Sie entschieden sich gegen die Tour, fuhren dafür mit den Autos zum vereinbarten Treffpunkt.
Die restlichen der Gruppe schlarpten um 6:30 Uhr erneut in das Tal hinein, welches wir am Samstag kennen gelernt hatten. Ziemlich schnell waren wir auf halber Strecke. Wohl auch dank dem ungeheuren Anfangstempo, dass vorgelegt wurde. Einen halben Gang zurück geschaltet gings weiter, für die einen auf den Gipfel und für die anderen bis zum Sattel.
Die Abfahrt hinunter zur Fuorcola-Passstrasse war ein Genuss. Der Harsch war sehr gut tragend, die Hänge breit und nur mässig steil. Ideal für Genuss-Telemark-Schwünge. So erreichten wir – ein kurzer Rückstieg später – die Passstrasse. Auf dieser schlarpten wir Richtung Zollhaus an der Bernina-Passstrasse. Dort warteten schon unsere Freunde mit den Autos.
Noch ein Mittagessen in Pontresina zu uns nehmend, gins gegen 15:00 Uhr heimwärts.

Es war ein super Wochenende mit guten Freunden, traumhaftem Wetter, gutem Essen und erfrischendem Weisswein. Ich konnte mich wunderbar erholen und mal wieder so richtig abschalten.

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