Freeheelfest 2008 in Livigno

Noch vor ein paar Tagen genoss ich herrlichen Powder in Livigno und jetzt sitze ich zu Hause mitten im Frühling. Ja, die La Skieda – oder wie es heute heisst, das Freeheelfest – ist schon wieder Geschichte. Es war eine unvergessliche Zeit mit vielen tollen Erlebnissen, netten Leuten aus der ganzen Welt und legendären Partys. Viel zu schnell gingen diese acht intensiven Tage am grössten Telemarkfest vorüber. Sie werden aber noch lange in Erinnerung bleiben und die gute Laune wird den Arbeitsalltag erträglicher machen.
Direkt zur Fotogalerie

Samstag 5.4. Anreise
Via Vereina-Autoverlad gings ins Engadin. Schon gegen 16:30 Uhr sind wir in Livigno angekommen, haben uns beim Infostand angemeldet, die Packages in Empfang genommen und ein bisschen die Aussteller und ihre Produkte bestaunt. Ganz interessant; Black Diamond kommt im nächsten Winter 2008/09 mit einem eigenen Telemarkschuh auf den Markt. Da ich für nächste Saison einen neuen Schuh brauche, werde ich dieses Angebot sicher einmal ausprobieren. Beim Rumschlendern und Parmigiano essen trafen wir dann noch Freunde vom Telemarkfest im Kleinwalsertal. Zusammen suchten wir die nächste Pizzeria auf und assen da eine Kleinigkeit.

Sonntag, 6.4. Freeridetag
Mit den Freunden vom Telemarkfest besammelten wir uns um 9:00 Uhr bei der Carosello-Talstation. Wir entschieden uns für einen Hang ganz am Ende der Skipiste welcher ein optimales Gefälle hat. Dieser führte uns ins Val Federia. Von dort gings mit dem Bus zurück zur Talstation um gleich mit der nächsten Gondel wieder hoch zufahren. Diesen Hang fuhren wir dan 4-5 mal ehe wir uns beim Aprés-Ski ein zwei Bierchen göhnten. Fürs Abendessen besammelten wir uns wieder in der selben Pizzeria, schliesslich war diese in nur einer Minute vom Plaza Placheda aus zu erreichen. An dieser Stelle muss erwähnt werden, wie günstig man in Italien essen kann. Für einen Schweizer, der sich horrende Preise gwohnt ist, ein Traum. Vorspeise, Menü, Getränke und Wein kostete pro Person keine 12 Euro! Unglaublich. Gefeiert wurde danach im Mickys-Pub bis früh in den Morgen hinein.

Montag, 7.4. TrepallinaParty
Schon in der Nacht bzw. als wir noch im Pub unser Bier genossen, schneite es draussen kräftig. Und jetzt am Morgen lagen vor meinem WoMo gut 30-40cm frischer Powder und hinter den Bergspitzen blitzte schon die Sonne hervor. Also nichts wie los rüber zum Motollino. Dort trafen wir Freunde vom Telemark-Toggenburg und zusammen tauchten wir ein in die Hänge am Monte della Neve. Der Schnee war so leicht und er spritze mit jeder Kurve voll ins Gesicht. Ein Traum!

Nach dem vielen auf und ab waren wir gegen Mittag auch schon ziemlich ausgelaugt. So kam es gerade richtig als die Tore bzw. die Abschrankung um 14:00 Uhr für die TrepallinaParty geöffnet wurde. Aufgrund der hohen Lawinengefahr wurde jeder einzelne von der Polizei auf vorhandensein eines LVS kontrolliert. Unten im Tal war die Party schon im vollen Gange und wir stellten uns gleich in die lange Schlange beim BBQ. Das Essen war na ja, es hätte besser sein können. Aber sonst hat einfach alles gepasst. Viele Leute habe ich vom letzten Jahr noch gekannt und das wiedersehen war herzlich und freudig. Lange wurde im Tal getanzt, getrunken und geredet bevor es mit dem Taxi zum Passo Eira ging. Dort tranken wir noch einen Caffè Coretto, genossen die letzten Sonnenstrahlen ehe wir die Abfahrt ins Tal unter die Telies nahmen. Am Abend gabs noch einen kurzen Ausflug in den Kuhstall aber irgendwie hatte ich schon genug gefeiert und ging früher als gewohnt ins Bett.

Dienstag, 8.4. Freeridetag
Heute wieder mit den Freunden vom Telemarkfest den ganzen Tag im Gelände verbracht. Der Schnee war noch immer sehr gut für diese Jahreszeit. Das sah man bei einigen sogar noch am Abend in der Form von weissen Lachfalten, welche vom Dauersmile keinen Sonnenstrahl abbekamen. Diejenigen welche nicht zum Mountain-Dinner gingen, trafen sich schon gegen 23:00 Uhr im Homelywood. Nach zwei Guiness und ein paar netten Gesprächen wurde es immer schwieriger die Augen aufzuhalten und somit Zeit fürs Bett.

Mittwoch, 9.4. SunsetParty
Am Morgen unternahm ich zusammen mit Guido eine kleine Tour. Mit den Fellen sind wir vom Passo Eira ca. 300hm hoch gestiegen um danach 600hm auf überührten Hängen hinunter zu gleiten. Wieder zurück im Skigebiet fuhr ich noch zweimal auf der Piste ehe ich dann etwas früher zurück zum WoMo ging um zu duschen.

Um halb fünf bestieg ich den Bus zur Talstation der Mottolinobahn. Dort wurde die SunsetParty gerade aufgebaut. Es gab wieder etwas zu essen, viel zu trinken, eine geniale Live-Band und das obligate Fuego. Bis um 22:30 Uhr blieb ich da und schlenderte dann gemütlich zurück zum Schlafplatz beim Plaza Placheda – ein zwei Zwischenhalte eingerechnet.

Donnerstag, 10.4.
Gegen 10:00 Uhr bekam ich besuch von einer Freundin aus Luzern. Mit ihr und den Freunden vom Telemarkclub-Kleinwalsertal verbrachten wir den ganzen Tag im Carosello-Skigebiet. Am Abend gingen wir noch zusammen essen und danach ins Marcos Pub zur grossen Party. Wie jedes Jahr war die Stimmung dort der Hammer. Gespielt wurden Lieder aus den 80er mit dazu passenden, kurrligen Musikvideos. Die Zeit verging viel zu schnell und ehe ich mich versah, war es schon wieder 3:00 Uhr. Was solls, man lebt ja nur einmal. 🙂

Freitag, 11.4. Regentag
Den heutigen Tag verbrachten wir beim Shopping und beim Kaffee trinken. Es regnete die ganze Zeit, was irgendwie auch gut tat; vorallem meinen Oberschenkeln. Am Abend war das Mountain-Dinner auf dem Mottolino angesagt. Eigentlich wollte ich zuerst nicht dahin. Als dann aber ein paar Freunde doch noch gingen, schloss ich mich ihnen an. Es war eine sehr gute Entscheidung. Im letzten Jahr war ich am Dienstag beim Mountain-Dinner. Das war schon super. Aber der Freitag in diesem Jahr hat alles geschlagen. Das Essen, die Leute und die Stimmung; einfach alles hat gepasst. Den Schlummertrunk gabs dann bei leichten Schneefall gegen 2:00 Uhr im Tea del Vidal bei der Talstation.

Samstag, 12.4. Abreisetag
Der Blick aus dem Fenster ein Traum. Draussen liegt eine beachtliche Menge Neuschnee. Eigentlich wollte ich heute früh abreisen. Daran war aber im Moment nicht zu denken und da die Freunde vom Telemarkclub-Kleinwalsertal auch noch da waren, entschied ich mich gegen das frühe Heimfahren und fürs Powdern. Ist doch logisch. Es waren dann auch grandiose Verhältnisse; zumindest was den Schnee betrifft. Die Sicht war diffus, aber wer braucht schon was zu sehen bei solchem Schnee. 🙂 Nach einem kleinen Imbiss war dann die Zeit gekommen für die letzte Abfahrt. Schon ziemlich stark spürte ich die vergangen Tage in den Beinen und war dann doch froh, unten beim WoMo zu sein. Die sieben Sachen waren schnell verstaut, die Kollegin aus Luzern beim Hotel abgeholt und nach nicht mal drei Stunden war ich wieder zu Hause.

Immer wieder werde ich gefragt, was denn genau dieses Freeheelfest in Livigno so speziell macht. Natürlich weiss auch ich keine generelle Antwort. Die wirds mit Sicherheit auch nicht geben und das ist gut so. Denn jeder hat seine eigenen Gründe warum er immer wieder nach Livigno kommt. Genau wie jeder auch seinen individuellen Telemarkstil fährt. Mein Grund warum ich nächstes Jahr wieder ans Freeheelfest reise ist, weil man Freunde aus der ganzen Welt trifft die friedlich vereint eine Woche lang die Leidenschaft der freien Ferse teilen und tolle Partys feiern.
Bye bye, Freeheel-Fest

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.