Bericht vom Telemarkfest 2009

Das diesjährige Telemarkfest stand unter dem Motto „Telemarkfest009 Casino-Royale“. So gab es Agenten-Workshops, ein Mountain-Dinner bei ihrer Majestät, Live-Musik mit der Lizenz zum Tanzen, Telemarken im Angesicht des Powders und das Beste, das Wiedersehen und kennen lernen bekannter und neuer Marker, Tele-Marker.
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Dienstag, 10.3.2009, Anreise

Alpencamping-Haller

Zuhause noch schnell die Strassenverhältnisse in Deutschland und Oesterreich gecheckt und entschieden, über den Riedbergpass ins Kleinwalsertal zu fahren. Leider war das keine gute Idee. Schon als ich durch Hittisau fuhr, begann es zu schneien. In Balderschwang war die Strasse dann bereits Schneebedeckt und gefährlich rutschig, so dass ich mich für die Rückkehr nach Hittisau und den „normalen“ Weg über Oberstaufen nach Riezlern entschied, wo ich auch bald eintraf. Beim Alpencamping-Haller bekam ich einen schönen Platz, stöpselte den Strom an und richtete mich ein. Kurz darauf traf dann Robert ein und zusammen gingen wir in der Taverne (ohne Live-Musik) auf ein Bier.

Mittwoch, 11.3.2009, Powderday
Beim ersten Blick aus dem Fenster staunten wir über die Schneemassen welche über Nacht vom Himmel fielen. Dieser war bedeckt und es schneite noch immer. Es herrschten also perfekte Verhältnisse:)
Eigentlich wollten wir eine Tour zur Schwarzwasserhütte und zum Hehlekopf unternehmen, entschieden uns aber aufgrund der hohen Lawinengefahr fürs Walmendingerhorn. Das war die absolut richtige Entscheidung; powpow rocken den ganzen Tag in unmittelbarer Nähe zur Skipiste. Später trafen wir dann noch auf drei weitere Telemarker, welche schon seit Freitag die Hänge in bestem Powder zerpflügten. Zusammen liessen wir uns zur Mittagszeit in der Alphütte Obere Lüchlealpe vom Wirt mit seinen Köstlichkeiten verwöhnen.
Am Abend war dann die offizielle Begrüssung mit Apero und Häppchen im Walserhaus in Hirschegg. Dort gab es auch die Festival-Packages mit dem bekannten Goodie von Haglöfs. In diesem Jahr waren es Gore-Tex Schuhe. Man kann sich darüber streiten, ob ein Geschenk oder ein günstigerer Gesamtpreis die bessere Wahl ist. Ich persönlich freue mich jedes Jahr über diese Besonderheit und hoffe dass die Veranstalter diese Philosophie beibehalten werden.
Gegen Mitternacht, nachdem alle Freunde begrüsst wurden, fuhren wir mit Georg zurück zum Alpencamping-Haller und weil es noch immer schneite und die Strasse sehr rutschig war, mussten wir für die letzten hundert Meter die Schneeketten aufziehen.

Donnerstag, 12.3.2009, Agenten-Workshops
Um 9:30 Uhr besammelten sich alle Agenten bei ihren Agenten-Instruktoren. Ich war bei der Freeride-Gruppe „Dr. No“. Unter der Leitung von Q-Stefan begaben wir uns ins Gelände rund ums Fellhorn. Die Devise hiess Zurückhaltung wegen der hohen Lawinengefahr. Trotzdem hatten wir einen heiden Spass im schon etwas schweren leicht pappigen Schnee.
Beim Mittagessen trafen wir dann auch die anderen Agenten und zusammen genossen wir ein gutes Mittagessen und die Gemütlichkeit beim Zusammensein. Bald ging es wieder raus ins Gelände und auf die Suche nach einem unverspurten Fleck. Auch wenn das Wetter sich nicht von seiner Sonnenseite zeigte, hatten wir trotzdem alle unglaublich viel Spass. Man konnte am Lachen erkennen ob jemand ein Telemarker oder ein Alpinfahrer war. Alpinfahrer lachen selten bei Regen, Schnee und Nebel. Beim Schirm gabs dann noch ein leckeres Köstritzer bevor die Dusche beim Camping gestürmt wurde.
Wie George Lazenby – übrigens der einzige Schauspieler welcher Bond nur einmal gespielt hat – damals im Auftrag ihrer Majestät Richtung Schilthorn schwebte, schwebten wir am Abend Richtung Kanzelwand zum Mountain-Dinner. Nach der Vorstellung der Sponsoren wurde das Buffet mit Salat, Schweinsrücken, Kalbswürfel, Nudeln, Bratkartoffeln und Pommes eröffnet und sorgte für das leibliche Wohl. Zum Dessert wurden wir mit Eisbomben verwöhnt und Chris zeigte uns auf einer Grossleinwand eine Diashow mit den Highlights von 10 Jahren Telemarkfest.

Freitag, 13.3.2009, Agenten-Workshops

Agenten-Workshop

Die ganze Nacht prasselte der Regen aufs WoModach und auch beim Aufstehen regnete es immer noch. Einen richtigen Telemarker schreckt das aber nicht ab und wir trafen uns pünktlich um 9:30 Uhr an der Kanzelwand-Bergstation zu unseren Workshops. Heute war Q-Jörg unser Guide, der uns gute Tipps gab, von denen alle profitieren konnten. Leider war der Schnee im Gelände schon ziemlich durchfeuchtet und mit einem leichten Deckel versehen. Das Motto hiess: Geschwindigkeit ist dein Freund:)
Nach dem gemütlichen Beisammensein beim Mittagessen hat es endlich aufgehört zu regnen und unsere Kleider waren mehr oder weniger wieder trocken. Wir stürtzen uns also auf ein weiteres ins Gelände bevor wir uns gegen 16:00 Uhr beim Schirm zum Apres-Ski trafen.
Traditionen sollte man einhalten. Deshalb trafen sich die Camper vom Alpencamping bei Efes zum Pizzaessen. Später schlenderten wir dann zur Casino-Disco, wo wir zusammen mit den anderen Agenten bis in die frühen Morgenstunden feierten und Sambucco tanzten.

Samstag, 14.3.2009, Renntag

Freeride-Gruppe

Petrus muss wohl ein Rennfahrer sein oder zumindest ein Fan derselben. So begrüsste uns der Tag mit herrlichem Sonnenschein und sehr warmen Temperaturen. Wie jedes Jahr stand der Samstag im Zeichen der internationalen Deutschen Telemarkmeisterschaft und somit wurden heute keine Workshops durchgeführt. Wir (Vera, Annina Georg, Michel, Robert, Holger, Thomas und meiner einer) verbrachten den Tag einmal mehr rund ums Fellhorn. Für die letzte Fahrt um halb vier entschieden wir uns für die Abfahrt von der Gehrenspitze. Die Qualität des Schnees liess zu wünschen übrig, aber wir hatten trotzdem unseren Spass. Bei den Hütten trafen wir noch auf Ian uns seine Freunde.
Am Schrim konnten wir dann unsere müden Oberschenkel ausruhen was aber wegen des grossen Gedränges – bedingt durch das herrliche Wetter – ein schwieriges Unterfangen war. So blieb ich nicht lange dort und machte mich zusammen mit Holger und Robert auf um bei Efes noch einen Döner zu verspeisen.

Casino-Abend

Um halb acht trafen sich dann alle Agenten in piekfeiner Abendgarderobe im Casino in Riezlern. Respekt an euch alle, hätte nie gedacht dass ausnahmslos alle Telemarkerinnen im Abendkleid und die Telemarker im Smoking oder Anzug daher kamen. Es war ein ungewohntes aber schönes Bild.
Zuerst wurde dann die Siegererhung abgehalten bevor wir mit den erhaltenen 10 Euro unser Glück im Casino versuchen konnten. Bei mir wurde leider nichts aus den Millionen. Pech im Spiel, Glück in der…. lassen wir das:)
Später erhielt dann die Live-Cover-Band Monrose die Lizenz zum Tanzen und sorgte mit ihrem Sound für eine Stimmung die wahrscheinlich nur unter Telemaker erreicht werden kann. Für die einen wurde es wie schon am Abend zuvor ziemlich spät bis sie in ihr Bett kamen.

Sonntag, 15.3.2009, Abreise 🙁
Leider ist heute das Telemarkfest schon wieder zu Ende. Zuvor gings aber hoch zur Kanzelwand zum Brunch. Einigen Agenten sah man deutlich an, dass sie wohl nicht lange im Bett waren. Auch mir ging es so. Also hiess es erstmals gemütlich Brunchen mit Brot, Aufschnitt, Käse, Weisswürsten und Prosecco.
Die anschliessenden Abfahrten am Fellhorn waren dann mehr eine Qual als Vergnügen. Die Beine waren müde und wegen dem Nebel – oder wegen den Nachwehen vom Vorabend – hatte man ein ständiges Schwindelgefühl. Die letzte Fahrt wurde dann von 13:00 Uhr auf 12:00 Uhr vorverlegt. So besammelten sich, trotz der schlechten Sicht, fast alle Telemarker an der Bergstation Zwehrenalpe um zusammen den Schwung der Schwünge zu zelebrieren. Einmal sind wir dann nochmals mit dem Sessel hochgefahren, haben uns wehmütig voneinader verabschiedet und sind dann ins Tal abgefahren. Unten im Tal löschten wir unseren Durst in der sehr gemütlichen Cantina Vertical mit anderen Agenten.
Nachdem ich meine sieben Sachen gepackt hatte und Claudia beim Casino aufgepickt hatte, gings dann leider schon wieder auf den Heimweg. Das Telemarkfest 2009 ist Geschichte, aber die unvergesslichen Erlebnisse werden uns alle noch lange begleiten.

Fazit:
Wie auch schon in den Jahren zuvor, haben wir uns auf dem Heimweg wieder die Frage gestellt, was denn der besondere Reiz des Telemarkfestes ausmacht und warum wir jedesmal mit dieser Wehmut vom Kleinwalsertal abreisen. Ich denke das ist, weil man während des Telemarkfestes im Kleinwalsertal das unbeschwerte Gefühl erlebt, einfach zu sein, zu leben und diesen Moment der absoluten Glückseligkeit mit Gleichgesinnten teilen kann und weil man hier die offenherzigsten Menschen kennen lernt. Telemark ist eben nicht nur eine alternative Art den Berg hinunter zu schwingen, vielmehr ist es ein Lebensgefühl, eine Einstellung, welche verbindet und Freunde fürs Leben bringt.

Wenn so etwas möglich ist, ist es dem Veranstalter definitiv gelungen ein perfektes Fest durchzuführen und ich hoffe, das Elmi, Chris und alle ihre fleissigen Helfer noch viele Jahre dieses mit Abstand schönste Fest im Kleinwalsertal durchführen werden.

5 Gedanken zu „Bericht vom Telemarkfest 2009

  1. Hallo Tom,

    vielen Dank für den tollen Bericht! Es freut uns sehr, dass es Dir – Euch so gut gefallen hat. Vielen Dank auch für dein Fazit – genau dies war und ist UNSERE IDEE vom telemarkfest. Denk immer daran: „das Leben ist zu schön für eine feste Bindung!“

    Liebe Grüße aus dem Tal der Telemarker und wir sehen uns in Livigno!

    Elmi

  2. Hi Tom,
    da will man doch gleich wieder die firsch geschliffenen Waffen in den Bus werfen und wieder losziehen im Auftrag Ihrer Majestät. Na ja, wird wohl doch dauern bis nächstes Jahr beim Haller. Andi haben wir gut angefixt, der ist jetzt auch süchtig und zählt schon die Tage bis nächstes Jahr, mein Nachbar will auch noch mit – nur eine Frage der Zeit bis wir den Camping komplett ausbuchen.

    Und das liegt sicher nicht daran, dass der Schnee im KWT weisser ist als woanders sondern an der einzigarigen Stimmung. Vielen Dank dafür an 001 und alle Helfer auch vom Kuh.Klox.Klan – macht einfach genau so weiter.

  3. Hi Tom,
    bei mir hats dieses Jahr prüfungsbedingt nicht mit dem Fest geklappt. War schön hier drüber zu lesen, auch wenns mir jetzt noch mehr stinkt.. 😉
    Dann bis nächstes Jahr!
    Gruß
    Benni

  4. Servus Tom,

    super Zusammenfassung und ich freue mich auch schon auf das nächste Jahr!

    – Und ich bewundere die Zähigkeit der Wintercamper! Das ist sicher auch noch einmal ein besonderer Schlag Menschen.
    Aber mit dem Hymerli läßt sich’s wohl aushalten. 🙂

    Viele Grüße aus München,

    teli.

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